Es handelt sich um Biografien von Menschen, die bei Kriegsende und kurz danach in Berlin ums Leben kamen und auf einem der 170 Begräbnisplätzen für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Berlin und auf Berliner Friedhöfen im Umland dauerhaft bestattet sind.
Zuständig für die Opfergräber in Berlin ist die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Karte und Bestandsübersicht der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft - Berlin.de
Natürlich können wir nicht alle Namen und Geschichten nennen. Von vielen, die in der Schlacht um Berlin starben, haben wir nicht mehr als die Informationen, die wir aus den Gräberlisten oder den Urkunden der Standes- und Kirchenämter entnehmen können. Tagebücher, Briefe und Fotografien sind äußerst selten und daher ein wahrer Schatz für uns, insbesondere für unsere Bildungsarbeit.
Sind Sie selbst Zeitzeuge oder im Besitz von Nachlässen, Dokumenten und Erinnerungsstücken? Dann helfen Sie uns und lassen Sie uns gemeinsam die Spuren der Kriegstoten und die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges bewahren und sichtbar machen. Jeder Grabstein, jeder Name erzählt eine Geschichte. Schicksale, die gehört werden müssen, um nicht in Vergessenheit zu geraten.
Es ist erschreckend, wie viele Menschen gerade in Berlin noch in den letzten Kriegstagen starben, allein unter der Zivilbevölkerung geht man von über 10.000 Toten aus. Am 21. April marschierten die ersten Truppen der Roten Armee im Norden bei Schwanebeck ein. Im Süden marschierten die Truppen am 24. April von Teltow aus in Zehlendorf ein. Am 25. April war der Ring um Berlin endgültig geschlossen. Von Stunde zu Stunde rückte die Rote Armee weiter vor und eroberte eine Straße nach der anderen, bis Berlin am 2. Mai kapitulierte.
Die folgenden Lebensgeschichten nahmen oft ein ähnliches Ende. Viele begingen aus unterschiedlichen Gründen Suizid, andere kamen durch Beschuss oder im Gefecht ums Leben. Jung und Alt wurden kurz vor Kriegsende als „letztes Aufgebot“ in den so genannten „Volkssturm“ eingezogen. Auch Widerstandskämpfer oder politische Gegner des NS-Regimes, die sich bis dahin in nationalsozialistischer Gefangenschaft befunden hatten, wurden nur wenige Tage vor Kriegsende ohne Gerichtsurteil erschossen.
Die Erinnerung an diese dunkle Zeit ist eine Verpflichtung, aus der Vergangenheit zu lernen. Sie erinnert uns daran, wie wichtig Demokratie, Frieden, Toleranz und Menschlichkeit sind.